Nele Waldert

PORZELLANWEISS MIT MARZIPANDUFT – Zu dem skulpturalen Werk von Nele Waldert

Die Kraft des Künstlers liegt in der Regel darin einen eigenen, nie dagewesenen Kosmos zu schaffen.
Die Protagonisten aus dem Atelier von Nele Waldert beispielsweise kommen aus einer Welt, die niemand von uns je betreten hat. Biologische, physikalische, selbst chemische Gesetzmäßigkeiten gelten für sie nicht. Ob wir sie lieben oder ablehnen, ist ihnen völlig gleich.

In stoischer Gefühlsstabilität sind sie versunken in die Autonomie des Augenblicks. Schuld daran, könnte vermutet werden, ist ihre Schöpferin, welche sich hochphantasievoll an den Materialschubladen des Lebens bedient. Und das meine ich nicht mal rein physisch. Sehen wir darin doch eher eine Arbeitsfreundschaft, die sich ans metaphysische anhaftet. In traumähnlichem Kontext stehen ( hängen, liegen) die Skulpturen völlig für sich , fern jeder Vergleichbarkeit. Diese verschmelzen in traumähnlicher Existenz mit unopportunistischem Liebreiz, entfalten dabei auf mich höchste Begehrlichkeit. Geht Ihnen das ähnlich ?

Michael M. Marks